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Musikwerkstatt

Logo der ANUAS Musikwerkstatt

Musikwerkstatt

Der Bundesverband ANUAS e.V. setzt 2023 ein neues interessantes und gesundheitspräventives Projekt um, eine "Gesundheitspräventive und integrative Musikwerkstatt“. Die Idee entwickelt hat ANUAS Sachsen-Anhalt. Die Aktion Mensch hat das Projekt von Sachsen-Anhalt sowie die Errichtung dieser Unterseite finanziert.

Die Teilnehmer bauen wie in einer Werkstatt die Musik selbst zusammen. Angefangen wurde in der Musikwerkstatt mit folgenden Instrumenten: Keyboards, Kalimbas, Zungentrommeln und Mundharmonika. Die Instrumente sind vorhanden und die Teilnehmenden können zupacken und unmittelbar selbst anpacken. Die Klänge dürfen ohne Vorgaben entstehen und den jeweiligen Bedürfnissen der Teilnehmenden folgen, das heißt, sie können mal laut, mal leise, mal heftig, mal zart, mal anlehnend, mal provokativ, mal harmoniesuchend, mal reibungsvoll, mal entspannt, mal spannend sein.

Gesundheitspräventive Aspekte:

Mit Musik kann man Einiges ausdrücken, bei Musik entwickelt sich ein Gespür für sich selbst, bei Musik kann man loslassen und sich mit Erwartungen und Leistungsdruck auseinandersetzen. Musik gibt Resonanz.

Das ist auch Musik: Wie man mit anderen klingt, ist vor allem ein Gruppenerlebnis. Es entstehen „Gereimtheiten“ und „Ungereimtheiten“, Chancen und Herausforderungen.
Die Teilnehmer spüren im Zusammenspiel bekannte und unbekannte Antworten auf. Fragen sind immer da! Es geht um musikalische Spielformen und Improvisation, was bedeutet, Klänge von Instrumenten einsetzen und wieder aussetzen zu lassen. Die Klänge entspringen der Initiative der Teilnehmenden.

Der Einfluss von Musik auf Körper, Geist und Seele ist enorm. Musik hat einen Einfluss auf zahlreiche physikalische Vorgänge im Körper: Sie verändert den Herzschlag, beeinflusst Atemfrequenz und Blutdruck und wirkt sich auf Muskelspannung und Hormonhaushalt aus. So kann Musik beflügeln, glücklich stimmen, beruhigen, entspannen, Erinnerungen wachrufen und sogar Schmerzen lindern.

Die Techniker Krankenkasse setzt sich für eine gezielte Zusammenführung von Musik und Medizin/Prävention ein. Die Bedeutung von Musik für die Gesundheit wird dadurch unterstützt. Gleichzeitig wird großen Wert auf gesundes Musizieren gelegt.

Studien und unsere Erfahrungen zeigen, dass sich Musik bestens zur Prävention eignet und zwar nicht nur, wenn man sie hört, sondern insbesondere, wenn man sie selbst ausführt. Wer singt, bläst, streicht, zupft und trommelt, ist ausgeglichener und trainiert besondere Areale im Gehirn. Dass die Musik oder was man auch immer darunter versteht, nicht kompliziert sein oder von Beethoven und Mozart stammen muss, zeigen uns Naturvölker auf ihren typischen Instrumenten.

Der 14. Deutsche Präventionstag, in Hannover 2009, spricht sich für Musik im Rahmen von Bewältigungsarbeit aus.

Musik als Kraftfutter für das Gehirn? - Prävention durch Musik -

Prof. Dr. Stefan Koelsch
Freie University Berlin

Freie University Berlin & University of Sussex

Gehirne entwickeln sich nicht ohne Umgang mit der Umwelt. Indem Menschen gleichzeitig mit sich selbst, mit anderen Menschen und dem, was sie umgibt, in Beziehung treten, stellt das Gehirn Beziehungen zwischen sich und der Umwelt her. Die Gelegenheiten, bei denen Menschen dies ohne Gewalt und Aggression gelingt, sind Sternstunden für das Gehirn. Im gemeinsamen, spielerischen Musikmachen kann man z.B. solche Sternstunden erleben. Sie sind Kraftfutter für das Gehirn, in denen sich die Seele entfalten kann.
Dieser Vortrag stellt sozialpsychologische Experimente zum Einfluss von Musik auf pro-soziales (helfendes) Verhalten vor, sowie neurophysiologische Studien, die untersuchen, wie angenehme und unangenehme Emotionen beim Hören von Musik im Gehirn evoziert und verarbeitet werden. Musik kann prosoziales (oder auch aggressives) Verhalten durch unterschiedliche Mechanismen beeinflussen, z.B. durch den Klang der Musik selber (der z.B. sanft, weich, hart, bedrohlich, aggressiv, etc. sein kann), durch Rhythmus und Melodie der Musik (Rhythmus und Melodie können z.B. eine fröhliche oder eine aggressive Sprechweise imitieren, aber auch direkt bedeutungstragende Information übermitteln), durch den Text bei gesungener Musik, und durch die Aktivierung von Strukturen, die in Empathie involviert sind. Im Hinblick auf Musikmachen ist gemeinschaftliches Musikmachen nur als kooperatives Handeln möglich, was die Wahrscheinlichkeit weiteren kooperativen Verhaltens erhöhen kann. Aggressive Musik kann jedoch möglicherweise auch helfen, Aggressionen abzubauen, z.B. dadurch, dass Menschen in der Musik erkennen, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind und sich auch dadurch verstanden fühlen.

Bild zeigt das Logo der Aktion Mensch

Präsentation zur Vorstellung des Projektes Musikwerkstatt

Zusammenfassung aller Fortschritte

Informationen über die integrative – partizipative Musikwerkstatt

Integrative – partizipative Musikwerkstatt.pdf (2,4 MiB)